„I have a Dream“ Dieses berühmte Zitat von Martin Luther King kennt sicherlich jeder. Und manchmal träume auch ich von einer Welt. Von einer Welt in der es kein Terror gibt. Kein Krieg, kein Hunger, kein Durst und keine Verzweiflung. In der sich die Menschen in den Armen liegen: frei von Hass, Selbstsucht und Bösem.
Doch immer wieder merke ich, dass auch etwas verloren geht. Etwas das uns zu Menschen machts. Es ist nichts schönes, aber wir Menschen sind nicht nur voller Empathie und von Herzen gut. Nein, ganz im Gegenteil. Wir Menschen sind egoistisch, narzisstisch und böse. Ein Jeder hat seine Leichen im Keller. Und trotzdem: Wir tun oft so, als gäbe es eben diese nicht. Heuchlerich und verlogen präsentieren wir uns. Wir scheuen aber nicht davor unsere Mitmenschen aufgrund ihrer ekelerregenden Taten zu verurteilen und zu verachten. Wir wollen Richter sein, aber nicht gerichtet werden.
Und doch, in der Stille – in der Abwesenheit aller: Da fällt die Fassade. Der Mensch zeigt seine wahren Farben. Kaum jemand würde das abstreiten. Aber noch weniger würden ihr Geheimnis offenbaren: Zu groß ist die Angst davor gerichtet und bewertet zu werden. Der Mensch weiß, dass was er tut nicht gut ist. Aber trotzdem genießt er es, auch wenn er sich danach vielleicht schuldig fühlt.
Es herrscht eine Dualität im Menschen. Einerseits können Menschen Gut, liebevoll und empathisch sein. Andererseits können Menschen voller Hass, Bösem und Selbstsucht sein.
Und das ist was uns zu Menschen macht. Man stelle sich vor es gäbe kein Hass, keine Selbstsüchtigkeit, kein Böses. Könnte der Mensch da überhaupt existieren? Und wenn ja, in welcher Form? Wie sollte der Mensch gut und selbstlos sein, wenn er gar nicht erst die Möglichkeit hat das Böse zu tun. Wäre das nicht lediglich eine Hälfte des Menschen, ein Teil des Menschen aber kein vollständiger? Kommt dieses Wesen, diese schwache Silhouette nicht eher einer Maschine näher als einem Menschen?
Es gäbe kein Schmerz, kein Leid, und kein Böses. Aber wie sollte das Gute, das Licht von Bedeutung sein, wenn es kein Dunkel gibt. Wenn alles Hell ist, was ist das Besondere am Licht? Was macht es schön? Wie könnten wir Empathie empfinden, wenn wir keinen Schmerz spüren könnten? Wie sollten wir Freude empfinden, wenn wir keinen Grund haben froh zu sein. Ich meine, es ist doch schon alles immer schön gewesen – weshalb sollte man sich freuen?
Wir brauchen das Dunkel, um das Licht erfahren zu können. Und wir brauchen das Licht, um das Dunkel zu erkennen. Denn nur da, wo das Licht nicht ist, kann das Dunkel existieren. Wir Menschen mussten uns willentlich vom Licht abwenden, um es wahrhaftig erkennen zu können. Und wir sahen nichts Schlimmes darin, als wir uns abkehrten: Wir erkannten die Schönheit des Lichts erst als wir es verloren.
Gott ist das Licht. Er strahlt wunderschön, und einst lebten die Menschen in seinem Licht. Doch sie wussten nicht, wie gut sie es hatten. Sie brachten das Dunkel, um das Licht erkennen zu können. Sie hätten auch auf Gott vertrauen können, aber weshalb sollten Sie das tun: Sie konnten ja die Güte und Gnade Gottes nicht verstehen, nicht erkennen. Und so entschlossen Sie sich für den Schritt ins Dunkle. Es war ein verlockender Schritt: Das Dunkel versprach besser zu sein – besser als das Licht. Doch es war ein leeres Versprechen. Getrennt vom Licht – getrennt von Gott, erkannte der Mensch die Schönheit des Lichts. Er aber hatte sich vom Licht abgewandt. Er war in der Dunkelheit gefangen. Hilflos irrte er umher, verzweifelt versuchend das Licht zu finden. Die einzige Möglichkeit mit dem Licht wiedervereint zu werden, war aber das Kommen des Lichts. Nur das Licht selbst konnte den Weg weisen. Und so kam Jesus in die Welt hinein. In die Welt, zu uns Menschen. Er ist das Licht das den Weg weist. Jetzt kann der Mensch zurück. Durch Jesus kann der Mensch zurück ins Licht. Es liegt nur noch an ihm: Folgt er dem Licht Jesu, oder will er sein eigenes in der Dunkelheit finden?